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Allgemeine Informationen zur Analyse

Testkonzept – was misst der Basic Check®?

Der Basic Check® ist eine berufsneutrale Eignungsanalyse, mit der neben schulischen Kompetenzen (Deutsch, Mathematik und ggf. Englisch und Französisch) auch zugrundeliegende kognitive Kompetenzen erfasst werden. Bei der Entwicklung und weiteren Überarbeitung wurde auf einen engen Bezug zu wissenschaftlichen Intelligenztheorien geachtet (CHC-Theorie; McGrew, 2009), da kognitive Fähigkeiten aus dem Bereich der Intelligenz zu den besten Prädiktoren zur Vorhersage von Ausbildungs- und Berufserfolg gehören (z.B. Schmidt et al., 2016; Sackett et al. 2021). In Anlehnung an die wissenschaftliche Basis wurde in Zusammenarbeit mit den OdAs, Berufsbildungsverantwortlichen und Praxisexpertinnen und -experten der Test weiterentwickelt, wobei im Bereich der schulischen Kompetenzen (Sprachen und Mathematik) die Inhalte der aktuellen Lehrpläne (z.B. Lehrplan 21) berücksichtigt wurden. Die (Weiter-)Entwicklung und jährliche Überprüfung des Basic Check® unterliegt zu dem den Richtlinien für berufsbezogene Eignungsdiagnostik (DIN 33430).

Der Basic Check® ist in zwei Teile aufgeteilt: einen Basisteil und einen optionalen Teil. Im Basisteil werden zum einen Kompetenzen in der Schulsprache (Deutsch) und Mathematik erfasst, zum anderen werden kognitive Fähigkeiten erfasst. In einem zweiten Teil können optional bis zu drei weitere Module ausgewählt werden: Englisch, Französisch und Praxisaufgaben. Wir empfehlen Unternehmen, auf ihrer Website bei den Bewerbungsangaben mitzuteilen, welche dieser optionalen Module für eine Bewerbung relevant sind.

Basic Check Module Abbildung 1: Basic Check Module

  • Sprachkompetenzen Deutsch erfasst die Fähigkeit, geschriebene Texte zu verstehen, sie zu nutzen und über ihre Inhalte zu reflektieren (Leseverstehen). Darüber hinaus wird verlangt, den Inhalt von Aussagen grammatikalisch und orthografisch korrekt zu bestimmen (Grammatik), das Verständnis über die Bedeutung unterschiedlicher Begrifflichkeiten (Wortschatz) unter Beweis zu stellen und einen Text frei zu formulieren (Textschreiben).
  • Mit den Mathematikkompetenzen wird das grundlegende Wissen um mathematische Grundbegriffe, Methoden und Ergebnisse erfasst. Das Gebiet beinhaltet Aufgaben aus den Bereichen Algebra, Geometrie, Sachrechnen und dem allgemeinen Zahlenverständnis (wie bspw. Grössen).
  • Das Gebiet Kognitive Fähigkeiten erfasst vier unterschiedliche Aspekte der allgemeinen kognitiven Leistungsfähigkeit, welche das Lernen von fachspezifischen Inhalten in der Lehre begünstigen können: Das schlussfolgernde Denken (Logik), die Aufmerksamkeit (willentliche, gezielte Fokussierung auf eine Aufgabe), das räumliche Vorstellungsvermögen (Wahrnehmung, Speicherung und Rotation von Figuren) und das Arbeitsgedächtnis (Speicherung und Weiterverarbeitung von einer begrenzten Anzahl an Informationen).
  • Unter den Kompetenzen in den Fremdsprachen Französisch und Englisch wird die Fähigkeit verstanden, geschriebene Texte zu verstehen, Aussagen grammatikalisch korrekt zu formulieren und Begrifflichkeiten die korrekte Bedeutung zukommen zu lassen.
  • Die Praxisaufgaben umfassen Aufgaben zu grundlegenden Alltagsphänomenen und -problemen und deren Lösung. Zur korrekten Lösung der Aufgaben wird sowohl technisch-physikalisches, als auch biologisch-chemisches Verständnis benötigt.

Zielgruppe

Der Basic Check® wird sowohl zu Orientierungs- wie auch zu Rekrutierungszwecken schweizweit verwendet. Dank des Matching-Tools, und der damit verbundenen Möglichkeit die individuellen Leistungen mit spezifischen Berufsanforderungen zu vergleichen, eignet sich der Basic Check® sowohl in einer ersten Orientierung auf dem Arbeitsmarkt als auch zur Neuorientierung im Zuge von Abklärungsprozessen. Aufgrund der grossen Spannweite an unterschiedlichen schulisch-intellektuellen Anforderungen in handwerklichen und gewerblichen Berufsfeldern, ist er ausserdem ein häufig verwendetes und bewährtes Rekrutierungsmittel in EBA- und EFZ-Berufen dieser beiden Berufsfelder und ergänzt das Bewerbungsdossier neben Eindrücken aus Schnuppertagen, Interviews und Ähnlichem.

Da der Basic Check berufsneutral ist, werden die Ergebnisse nicht mit einer berufsspezifischen Vergleichsstichprobe verglichen (wie beispielsweise im Multicheck), sondern einer neutralen Schweizer Gesamtstichprobe. Die Abfrage zur Passung zu einem oder mehreren Berufen findet im Nachhinein über das Matching-Tool statt, welches in einem der folgenden Kapitel beschrieben wird.

Normierung

Um die Ergebnisse einer Person optimal interpretieren zu können, werden sie mit den Leistungen anderer Personen verglichen, die sich ebenfalls im (Um-)Orientierungs- oder Bewerbungsprozess befanden und den Basic Check ® durchgeführt haben. Sie dienen als Vergleichsstichprobe. Aktuell befindet sich der Basisteil des Basic Check® aufgrund der Überarbeitung auf den Sommer 2025 in einer Erstnormierungsphase, sodass die Normierungsgrundlage aus etwa 200 Personen im Alter von 14 bis 60 Jahren besteht. Die Fremdsprachen (Englisch und Französisch) aus den optionalen Modulen wurden anhand von 593 Personen aus der Testperiode 2024/2025 normiert (Alter 14 – 59); die Praxisaufgaben wurden anhand von 454 Personen im Alter von 14 bis 53 normiert.